
NEWS | 2025-03-08
Die neue Runde BOOKOPOLY ist gestartet. Ich habe die Literatur-Gurke im zweiten Durchgang leider nicht gewonnen, aber Runde drei ist gestartet und ich bin wieder dabei.
Vor allem deswegen, um in Bewegung zu bleiben, aber ich empfinde es auch hilfreich, wenn ich durch die vielfältigen Aufgaben mein schriftstellerisches Tun reflektieren kann.
Jede Woche wird es also zu BOOKOPOLY 3 einen Beitrag auf meiner Social Media Seite geben und beim Inspizieren des Spielbretts sprangen mir einige Felder besonders in die Augen. Bin gespannt, was sie mit sich bringen werden. In jedem Fall sind die Regeln härter geworden. ^^
Beginnen wir mit dem ersten Feld:
»Für dich wurde eine 6 gewürfelt. Das bringt dich in die Monologstraße.
Deine Aufgabe lautet:
Poste einen inneren Monolog aus einem deiner Bücher.
Oder referiere darüber, wie du Gedanken einbaust. Denken deine Protagonisten „direkt“ oder läuft das eher unterschwellig ab?«
Ich gelte gemeinhin als impulsiver Mensch und ich habe mich durch meine unüberlegt wirkende Meinungsäußerung nicht selten in große Schwierigkeiten gebracht (vor allem auf Social Media). Allerdings – man meint es kaum – ist diese Impulsivität nicht grundsätzlich authentisch gegeben. All diese Äußerungen haben meistens einen langen gedanklichen Vorlauf und nur situationelle Wiederholungen lassen mich schneller handeln. Ich bin nämlich eher ein Mensch, der gedanklich viel im Stillen mit sich selbst ausmacht, meine Gedankenäußerung wirkt dann nur aufgrund meiner leidenschaftlichen Vortragsweise weniger diplomatisch – aber das bedeutet, wie gesagt, nicht, dass ich mir darüber im Vorfeld keine Gedanken gemacht habe. Warum ich dies erzähle? Weil sich dementsprechend auch die Hauptprotagonisten meiner Geschichten verhalten.
Ich persönlich kann mir zudem – wenn mich das Thema beschäftigt – sehr genau merken, was gesagt wurde und speichere die Situation entsprechend bildlich, als auch verbal in meinem Kopf ab. Ich sagte schon einmal, dass ich einer der wenigen Therapeuten bin, der nicht mit einem Block auf dem Schoß in das Gespräch geht, sondern dass ich zuhöre und später dokumentiere.

Was also die Gedankengänge in meinen Geschichten angeht, so denkt mein Protagonist viel mehr, als er sagt. Da passiert sehr viel in seinem Kopf und häufig ist es wie ein Blick hinter die Fassade – einer Fassade, die so manches Mal unüberwindlich für die Menschen, die um ihn herum agieren, erscheint. Die Gedanken formen den Charakter meines Protagonisten jedoch maßgeblich. Dadurch lernt man ihn kennen und versteht, wie er tickt. Hier muss ich wohl sagen, dass ich das viel praktizierte Headhopping allerdings gar nicht mag, also: mal in den einen und dann wieder in den anderen Kopf des Protagonisten schauen. Immer abwechselnd – das turnt mich extrem ab. Ich schätze es als Leser selbst, wenn ich über die Beweggründe mancher Protagonisten im Unwissen gelassen werde, das macht es spannender und authentischer für mich. Es ist aber okay, wenn ich mehrere Erzählstränge habe, ich die Erzählperspektive wechsel und ab und an (!!) die Sichtweise eines anderen wichtigen Protagonisten erfahre. Eigentlich ist das jedoch nicht meins. Es wird in meinen Geschichten wohl immer einen Hauptprotagonisten geben, in dessen Kopf man immer Einblick haben wird und gelegentlich Sichtweisen von Nebenprotagonisten, welche jedoch nicht kontinuierlich und verlässlich beschrieben werden.
Zu Beginn habe ich erzählt, dass ich mir auch merke, was genau gesagt wurde und ich diese Aussagen in meine Gedanken einflechte, um zu einem Resultat zu kommen, eine Handlung zu verstehen etc. Dies macht mein Protagonist für gewöhnlich auch. Ich schreibe zwar nicht auf der personalen Erzählebene, aber dennoch erlebt man jene beschriebene Situation aus der Sicht eines einzelnen Protagonisten. Zudem schreibe ich oder benenne klar, wenn er sich an vormals ausgesprochene Dinge erinnert und diese seine Gedanken und sein Handeln beeinflussen. Diese Gedanken schleudere ich einfach mitten in den Text – mit einer neuen Zeile und kursiv dargestellt. Ohne ihnen den stilistischen Rahmen zu verpassen ›…, dachte er‹ oder ›Er dachte:“…..“‹. Gleiches passiert mit eben jenen erinnerten Aussagen, diese bekommen auch eine neue Zeile, werden aber im Textstil Kapitälchen dargestellt. Häufig findet ein innerer Monolog statt, wo ein ganzer Gedankenstrang niedergeschrieben wird. Das Beispiel im angehängten Bild zeigt dies sehr gut. Ich habe hier versucht, in das pure Kopfchaos eines verzweifelten und von Schuld- und Schamgefühlen geplagten Menschen einzutauchen und zu schildern, was sich dort abspielt.
Selbstverständlich funktionieren aber nicht alle Menschen so. Riley Buchanan ist impulsiv UND introvertiert – er ist mir sehr nachempfunden und ich würde auch behaupten, dass die meisten Hauptcharaktere sehr viel von mir haben, sofern ich die Geschichte aus ihrer Sicht erzähle. Schreibe ich aus der Sicht eines anderen Charakters, können sich auch seine Gedankenzüge verändern. Der Charakter, der in der Geschichte der im Juni erscheinenden ›Sturm-Anthologie‹ auftritt, ist mir beispielsweise kaum ähnlich, dementsprechend schildere ich seine Gedankenwelt auch vollkommen anders, als ich es bei Riley getan habe.
Ich hoffe, das war jetzt verständlich. ^^
Jede Woche gibt’s einen weiteren Post auf meiner Autorenseite auf Facebook unter dem Hashtag #bookopoly. Dort könnt Ihr auch die Beiträge der anderen Autor:innen entdecken. ^^
Euer Jay xxx
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