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JAYDEN V. REEVES | WRITER | DRAMA & CONTEMPORARY

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Verirrt im Bücherhain

Posted on 2024-12-282025-01-18 by Jayden V. Reeves
Photo: © privat

NEWS | 2024-12-28

BOOKOPOLY Runde 18.

»Besuche den Bücherhain. Das ist ein großes Glück, und du bekommst 100 Punkte gutgeschrieben. Leider verirrst du dich dort zwischen den Regalen. Erfinde eine kurze Szene, wie du (oder einer deiner Protagonisten, ganz wie du willst) wieder zurück ins Fort findest. Das kann fantasievoll oder total banal sein.«

Ich habe es nicht kommen sehen, aber ich habe es dann doch noch geschafft, etwas zu schreiben. Und ich habe es ganz untypisch in der Ich-Erzählform und in Präsens getan – das tue ich, glaube ich immer, wenn ich was schreiben muss, was mir nicht so liegt … Ich finde es so nämlich deutlich einfacher – keine Ahnung woran das liegt, aber es ist so. Kurios ist, dass ich mich selbst unfassbar schwer tue, Bücher zu lesen, die in dieser Art geschrieben sind – aber egal – darum soll es jetzt ja nicht gehen.

Regale gab es bei mir übrigens nicht, Irvin L. Kendall. In meiner Fiktion war der Hain ein Wald – keine Bibliothek. Also daher … ^^
  • Kreatives Schreiben ^^
Nach ungefähr zwanzig Metern wird das Tageslicht um eine Nuance dunkler. Das Flüstern, welches seicht durch die Baumkronen streicht, ist hingegen geblieben. Irvin hat die Tür hinter mir geschlossen. Er sagte, dass das passieren wird. Er sagte auch, dass ich mich hier verirren und dass Bookopoly verlangt, dass ich eigenständig zurück auf den Weg finde. Nachdenklich zupfe ich an meiner Unterlippe. Ich muss also diese winzige Lücke zwischen Horrorstraße und Ideenhof ausmachen, über die Mauer springen und mit ein wenig Glück, stehe ich wieder im Eigenschaftsfort. Nur, aus welcher Richtung bin ich eigentlich gekommen?
Vorsichtig mache ich ein paar weitere Schritte, während ich die Bäume genauer betrachte. Die Äste, mal dick, mal filigran, sind tatsächlich Buchstaben. Und gar nicht mal nur lateinische Schriftzeichen. Wo andere Bäume Blätter haben, wachsen hier Bücher. Es gibt junge und alte Bäume, ihnen entsprechend ist den Büchern auch ihr Alter zuzuordnen. Die kleinen, mit den noch zarten Ästen tragen Bilderbücher, mit wenigen Seiten. An den größeren sprießen bereits Romane. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die hohen, schlankeren, welche etwas entfernt zu meiner rechten Seiten wachsen, Sachbücher tragen. Sie ähneln sich von ihrer Art, sie wirken schlichter und stehen kerzengerade, während in dem Teil des Hains, in dem ich mich befinde, viel mehr Phantasie und Individualität zu spüren ist. Hier werden Romane geboren. Aller Arten.
Ich blinzle, als ich versuche, die Baumgruppe vor mir in dem stetig dunkler werdenden Licht zu erkennen. Die Rinden ihrer Stämme sehen weniger glatt aus, sie wirken rauer, brüchiger – einige auch kränklicher. Es wachsen Pilze und Flechten an ihnen empor. Ich bleibe stehen. Jetzt wird mir klar, dort sind die Dystopien, Dramen und Horrorstorys zuhause. Die kenne ich. Sehr gut sogar.
Kurz denke ich nach. Ein Abstecher dorthin, würde mir bestimmt gefallen. Vielleicht entdecke ich Geschichten, die ich noch nicht kenne. Ganz sicher sogar. Und Ideen. Aber ich muss ja noch einkaufen. Es ist Samstag und da sind die Geschäfte ohnehin immer schon so voll. Später bekomme ich nicht mehr die Dinge, die ich haben möchte.
 
Ich ziehe eine Grimasse, drehe mich unwillig um und gehe genau in die entgegengesetzte Richtung, denn ich weiß mit Bestimmtheit, dass ich nicht durch den dunklen Teil des Hains hierher gelangt bin. Dieser Bereich liegt vermutlich in der Nähe der Horrorstraße und damit in unmittelbarer Reichweite eines Spielfeldes, vor dem es mir wirklich graut: die Humorstraße. Bloß weg hier.
Weit kann ich nach diesen Berechnungen eigentlich nicht von der Mauer entfernt sein. Wenn ich mich recht erinnere, hat gerade noch die Sonne geschienen, bevor Irvin mich in den Bücherhain geschubst hat. Dann ist es trocken draußen und ich könnte mein Rollbrett aus dem Kofferraum holen. So komme ich schneller von Geschäft zu Geschäft.
»Ich hab tatsächlich einen Rothaarigen als Protagonisten. Muss mir also keinen ausdenken.«
War das nicht Domenic? Eine Stelle mit einem rothaarigen Protagonisten sollte er posten. Das wäre für mich kein Problem. Ich lache kurz auf. Meine ganze (einzige!) Dilogie handelt von einem Rothaarigen. Ich beschleunige meine Schritte.
»Sehr fein. Ich hatte den Audiohof beim ersten Mal nicht wirklich verschmäht, sondern nur vergessen. Umso schöner, ihn nun noch einmal bekommen zu haben.«
Ah, Gabi. Sie sind also noch da. Ich fange an zu rennen. Morsche Buchstaben knacken unter meinen Sohlen und heruntergefallene Seiten rascheln trocken bei jeder meiner Bewegungen. Endlich taucht die Mauer auf. Ich strecke die Arme aus, stemme mich hoch und springe auf die andere Seite. Verdammt, es regnet!
»Vielleicht beamst du dich auch ins Fort. ^^« Irvin grinst mich an. Er hat gar nicht bemerkt, dass ich bereits dort war.
Ich grinse zurück. »Ach, passt schon!«
Hoffentlich schubst er mich das nächste Mal nicht in die Humorstraße. Ich will doch meine Literaturgurke gewinnen.
 

© Tja … von mir. *lol

Jede Woche gibt’s einen weiteren Post auf meiner Autorenseite auf Facebook unter dem Hashtag #bookopoly. Dort könnt Ihr auch die Beiträge der anderen Autor:innen entdecken. ^^

Euer Jay xxx

© Freepik

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  1. Jayden V. Reeves zu Schaut nicht weg, pls!

    Hey Heidi, hatte Dir ja schon auf FB geantwortet, dass ich mich darüber sehr freue und jetzt vor allem, weil…

  2. Heidi zu Schaut nicht weg, pls!

    Hi, die Hörprobe hat mir gut gefallen und mich neugierig gemacht. Die Vorbestellung ist bereits erledigt. Ich vermute, das diese…

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