Okay, das ist knapp. Ich bin auf der Couch eingeschlafen und gerade erinnert worden, dass ich da doch noch ein Spielfeld zu schreiben habe *huch*
Runde sieben bei BOOKOPOLY:
Ich bin von Irvin L. Kendall auf den Freundschaftsplatz geschubst worden.
Meine Aufgabe lautet:
»Welche deiner Protagonisten sind eng miteinander befreundet und was macht ihre Freundschaft aus? Wie stellst du allgemein Freundschaften in deinen Büchern dar? Du kannst ein Zitat posten, wenn du magst.«

Da ich zu Beginn des Schreibens von DstG nie vorhatte, einen zweiten Band zu schreiben, ist die Freundschaft zwischen Riley und seinem besten Freund Jim erst im zweiten Band viel deutlicher hervorgehoben. Das ist manchen Leser:innen echt aufgefallen und sie haben mir das auch in der Leserunde zurückgemeldet. Jim erfährt eine solche Wichtigkeit im zweiten Band, wie man sie ihm im DstG gar nicht zugetraut hätte. Dort ist er der flappsige Skaterboy, der immer gut gelaunt ist, eine Menge Frauengeschichten am Laufen hat und eben Rileys WG-Partner. Ich kann nicht sagen, wann sich das in meinem Kopf verändert hat, so dass ich ihn erheblich vielschichtiger in DSsS hineingeschrieben habe. Jim erfährt von Riley im ersten Band eine sehr rüde Behandlung, da er sich dazu entscheidet, sich aufgrund seiner engen Freundschaft zu Rileys Partnerin Mae, aus deren Beziehungskram herauszuhalten. Wie viel Bedeutung Jim dennoch für Riley hat, wird erst in DSsS deutlich, da Riley hier nach dem erlebten Trauma am Ende des ersten Buchs in eine tiefe Depression fällt und niemanden mehr an sich heranlässt. Er ist der Meinung, dass er ein abgrundtief schlechter Mensch ist, aufgrund der Entscheidung, die er damals gefällt und die zum tragischen Ende des ersten Bandes geführt hat. Jim ist ein Freund, der trotz aller bösen Worte DA ist. Er – so gibt er zu verstehen – braucht Riley nichts zu verzeihen, weil da nichts zu verzeihen ist. Man glaubt es kaum, aber an dieser Freundschaft hängt Ende des zweiten Bandes alles. Und wenn man die Szenen der beiden in den letzten Kapiteln von DSsS liest, dann ist man wohl der festen Überzeugung, dass die dort beschriebenen Ereignisse so überwältigend grausam sind, dass es diese Freundschaft nicht überleben kann.
In der Überarbeitung von DstG gebe ich der Freundschaft der beiden mehr Gewichtigkeit, damit die Handlungen in DSsS stimmiger zum ersten Band sind. Das jemand erst später ein so wichtiger Part im Leben meines Hauptprotagonisten erhält, kann über 1200 Seiten schon mal vorkommen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich schon vorher der Ansicht war, dass er diesen Part hat und war ganz verwundert, weil andere verwundert waren. Nun, DstG ist mein Debüt und ich habe den klassischen Fehler gemacht, dass ich das Wissen, das ich als Autor der Geschichte habe, nicht mit meinen Leser:innen geteilt, sondern es vorausgesetzt habe. Das werde ich nun ändern. Jim taucht zwar nicht häufiger auf, er tritt aber anders auf. Wie auch immer: war er in DstG noch in Pastellfarben gemalt, so tritt er in DSsS in kräftigen Farben auf. Er ist der Freund, den Riley niemals verlieren darf.