DER STEINERNE GARTEN | BAND 1
- Klappentext
England, Dezember 2012
Für den 26-jährigen Riley Buchanan scheint es sich zunächst um einen ganz gewöhnlichen ›Nuts-Transport‹ zu handeln, als er am ersten Weihnachtstag spontan zusagt, den emotional unterkühlten Nathanyel Pritchard aus der psychiatrischen Privatklinik Waterbury abzuholen. Unverhofft wird ihm jedoch ein finanziell höchst verlockendes Angebot offeriert und um den langen Schatten seiner wenig ruhmreichen Vergangenheit endlich entfliehen zu können, lässt er sich schließlich auf den merkwürdigen Handel ein.
Naiv stolpert er daraufhin in eine fremde Welt, welche von Routinen, Zwang und Kontrolle dominiert wird, und als Nathanyel schließlich seine wahren Absichten enthüllt, sieht er sich einer Herausforderung gegenüberstehen, die sein Leben recht bald und schonungslos auf den Kopf stellen wird.
Die bewegende Geschichte eines Coming Out inmitten zweier Welten, wie sie unterschiedlicher kaum sein können.
Anmerkung des Verlages:
In diesem Buch werden explizite Inhalte von körperlicher Gewalt beschrieben. Zudem werden fiktive erotische Phantasien geschildert. Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. Der Inhalt dieses Buches ist für Personen unter 16 Jahren nicht geeignet.
A C H T U N G
Dieser Roman erfährt aktuell eine vollständige Überarbeitung. Eine neue Auflage wird im Jahr 2024 publiziert werden. Vormals nur in der kindle-Version erhältlich, ist zudem geplant, den Roman als e-pub anzubieten. Inhaltlich wird es viele erweiterte und einige neue Szenen geben, ebenso wird die Sprache stilistisch feiner sein und damit an den zweiten Band, welcher fünf Jahre später fertiggestellt wurde, angeglichen. Interessenten an der Neuauflage abonnieren bestenfalls den interaktiven Newsletter, um die Veröffentlichung nicht zu verpassen.
INFOBOX
Erhältlich als Paperback
Achtung: alte Version
Neuauflage in Arbeit
- ISBN 978-3-96103-047-7
- Rediroma Verlag [auf Wunsch signiert]
- Thalia
- Amazon
- und in jedem anderen Buchhandel
Erhältlich als Hardcover
Achtung: alte Version
Neuauflage in Arbeit
- ISBN 978-3-96103-149-8
- Rediroma Verlag [auf Wunsch signiert]
- Thalia
- Amazon
- und in jedem anderen Buchhandel
Erhältlich als E-Book
Als kindle und e-pub nach Re-Release überall verfügbar.
- Leseprobe
Riley hatte ihn nicht kommen hören. Wieder einmal. Peinlich berührt biss er sich auf die Unterlippe. Wie hatte er nur derart die Zeit vergessen können?
Nathanyel indes stand stocksteif da und schien seltsam verkrampft. Das Kinn gen Boden geneigt, fielen ihm Strähnen seines langen dunklen Deckhaars ins Gesicht. Das helle Grau seiner Augen wirkte dahinter wie berstender Granit. Die Arme glatt durchgestreckt, hatte er die Fäuste tief in den Hosentaschen vergraben. Trotz der inzwischen angenehmen Frühlingstemperaturen trug er ein langärmliges Shirt, auf dessen Vorderseite dominant das rot-weiße Kreuzlogo der ›Independent Truck Company‹ prangte. Ein Shirt, das er sehr mochte, wie Riley mittlerweile wusste, welches ihm jedoch auch die Möglichkeit gab, das stellenweise auffällige Narbengewebe zu verbergen, das sich durch die immer wiederkehrenden Selbstverletzungen im Laufe der Jahre gebildet hatte.
Riley räusperte sich verlegen, aber alle Erklärungen, die sein feiges Fortlaufen rechtfertigen sollten, kamen ihm mit einem Mal linkisch und dumm vor. Wäre er Nathanyel nicht doch schuldig gewesen, die Angelegenheit vernünftig zum Abschluss zu bringen, anstatt wie ein beleidigter Teenager wortlos das Weite zu suchen?
WIE MAG ES SICH WOHL LEBEN MIT SOLCH EINEM JÄMMERLICHEN INTELLEKT, FRAGE ICH MICH.
Seine Faust schloss sich fester um die Riemen seiner Tasche. Es war sinnlos. Nathanyel würde ihm wahrscheinlich nicht einmal zuhören.
Gemächlich schlenderte er auf die Tür zu, aber Nathanyel machte keinerlei Anstalten beiseitezutreten. Stumm blickten sie einander an.
»Lass mich bitte vorbei«, sagte Riley ruhig.
Erst dachte er, Nathanyel würde gar nicht reagieren, bis dieser langsam den Kopf schüttelte.
Mann, ich habe keine Lust auf diese Spielchen.
Riley atmete tief ein. »Nate …«, begann er, dann traf ihn ein harter Stoß gegen die Brust. Er keuchte auf und war viel zu überrascht, um noch eine Chance zu haben, den drohenden Sturz abzufangen. Ungelenk kam er ins Stolpern und fiel rücklings auf das Bett. Gleich darauf war Nathanyel über ihm. In Erwartung eines weiteren Schlages riss er die Arme hoch, wurde jedoch umgehend an den Handgelenken gepackt und gewaltsam zurück auf die Matratze gedrückt.
Finger gruben sich in sein Haar und fixierten ihn brutal; im nächsten Augenblick spürte er Nathanyels Lippen auf den seinen und war entsetzt, als dieser derb mit der Zunge in seinen Mund eindrang.
Es war schwierig, herauszufiltern, ob ihm Nathanyels Gewicht, sein ›Kuss‹ oder der absurde Überfall an sich den Atem raubte. In jedem Fall schienen seine Gedanken für einen Moment wie blockiert. Hitze schoss ihm in die Wangen, als er verfolgte, wie Nathanyel zwischen seine Beine rutschte und sein Becken unmissverständlich gegen seinen Schwanz presste. Offenkundig hatte er eine Erektion.
Das war zu viel. Ungeachtet der Schmerzen in seinen Haarwurzeln riss Riley ruckartig den Kopf hoch und knallte mit voller Wucht gegen Nathanyels Stirn. Er vernahm ein dumpfes Stöhnen und sobald er merkte, dass er sich wieder bewegen konnte, schlug er ohne zu zögern zwei Mal dicht hintereinander zu.
Umgehend ließ Nathanyel von ihm ab und verbarg seinen Kopf schützend unter seinen Armen.
Riley sprang auf und wich zurück, bis er an die Türen des Wandschrankes prallte. »Sag mal, bist du bescheuert?!«, schrie er ihn an. Seine Schultern bebten vor Erregung.
Ihm den Rücken zugewandt, setzte Nathanyel sich auf die Bettkante und verharrte für einen Moment. Dann stand er auf und drehte sich langsam zu ihm um, während er sich mit dem Handrücken das Blut von der aufgeplatzten Lippe wischte. »Welch klassische Reaktion«, sagte er und lächelte sardonisch.
© Jayden V. Reeves
Auszug aus der bereits überarbeiteten Neuauflage
Content-Notes: verbale, körperliche und sexuelle Gewalt; Queer-Feindlichkeit; Homophobie; Glücksspiel; körperliches Handicap; detaillierte Sex-Szenen; Schusswaffen; Bodyshaming (angedeutet); organisiertes Verbrechen; Homo- & Bisexualität; Entführung; Drogenmissbrauch & kalter Entzug; selbstverletzendes Verhalten; Tod; Coming Out; Hochbegabung; Diskriminierung; Autismus.